Das Glück der Erde liegt auf den Rücken der Pferde. Wer Pferde liebt und schon einmal geritten ist, versteht die Bedeutung dieses Sprichwortes. Reiter und Pferd traben durch verschiedene Landschaften, lernen die Natur kennen und genießen die frische Luft.

Auf der anderen Seite steckt hinter dem Reiten mehr als im Sattel zu sitzen und an der Trense zu ziehen. Für das Reiten sind Grundlagen des Sportes und die Gesundheit des Pferdes sehr wichtig.

Wie sieht ein gesundes Pferd aus?

Anhand der Bewegungen, dem Appetit und anderen Merkmalen lässt sich das Wohlergehen des Pferdes insgesamt recht einfach zu überprüfen. Mit regelmäßigen Untersuchungen können Besitzer frühzeitig diverse Krankheiten oder Schmerzen erkennen. Durch einen Bluttest erfährt man mehr über den Zustand der Organe und der Muskeln.

Checkliste für die Überprüfung:

  • Ein Kneiftest kontrolliert, ob das Pferd dehydriert ist oder nicht.
  • Das gesunde Pferd freut sich auf das Futter und frisst gewohnt schnell, dann leidet es nicht unter Zahn-, Rachen- oder Verdauungsproblemen.
  • Der Normalwert der Atmung liegt zwischen 8 und 16 Zügen pro Minute. Es reicht aus, das Heben und Absenken der Flanke zu beobachten.
  • Pferdeohren richten sich aufrecht und nach vorne aus. Augen zeigen einen klaren Blick. Wenn die Bedingungen erfüllt sind, weist das Pferde eine gesunde Haltung auf.
  • Die Beine sollten dauerhaft gleichmäßig das Gewicht tragen. Bei der Hufreinigung kontrollieren die Reiter die Hufe auf die Huftemperatur und Fremdkörper.
  • Pferdeäpfel bezeugen viel über die Gesundheit des Reittieres. Gesunde Pferde scheiden Kot mit charakteristischer Form sowie einem leichten Glanz aus.
  • Grundsätzlich liegt der Puls bei 30 bis 40 Schlägen pro Minute. Mit Zeige- und Mittelfinger wird der Puls am Fesselkopf für 15 Sekunden gemessen. Dann multipliziert man den Wert mit 4.
  • Im Maul oder rund um die Augen sollten die Schleimhäute glänzend und rosa sein.
  • Beim Putzen kann man die Körpertemperatur messen. Die Normaltemperatur beträgt zwischen 37,3 und 38,4°C.

Die Grundlagen des Reitens

Richtig im Sattel sitzen

Die Sitzhaltung ist für das Reiten relevant. Zuerst wird das Becken (die Schaltzentrale) in die richtige Position gebracht, dann richtet man den Oberkörper gerade über dem Becken auf. Dafür muss der Reiter in den tiefsten Punkt des Sattels rutschen.

Daher gilt: Das Gesäß entspannen und die Beine nach unten sinken lassen. Somit verlaufen die Gesäßknochen senkrecht nach unten. Zu guter Letzt verteilt sich das Gewicht gleichmäßig.

Der Körper ist linear über dem Becken aufgebaut. Ob die Position stimmt, kann man durch einige Merkmale bestimmen. Der richtige Sitz hat eine stabile und sichere Haltung, zudem strengt er nicht an. Deshalb sitzen viele Reiter stundenlang bequem im Sattel.

Bei Brustkorb und Kopf sind weitere Regeln zu beachten. Der Oberkörper lehnt sich zurück, bis die Gesäßknochen aufrecht stehen. Nun nimmt man entspannt den Kopf hoch. Der Blick richtet sich geradeaus und die Umgebung wird mit den Augen erfasst.

Die Schultern senken sich parallel in Richtung Becken. Sind alle Kriterien erfüllt, setzt sich ein zutraulicher Prozess in Gang. Zum einen verteilt sich das Gewicht der Arme über den Rücken und zum anderen wölbt sich der Brustkorb, der die Schulterpartie stützt.

Die Hände richtig benutzen

Die Hand ist zu einer geschlossenen Faust geballt und korrekt aufgestellt. Sie wird 10 cm über den Widerrist geführt. Vom Ellenbogen bis zum Pferdemaul kann der Reiter die Zügel zu einer Linie ziehen. Mit der Handhaltung ruht das Gebiss im Pferdemaul und verursacht keinen schmerzhaften Druck auf der Zunge.

Jedoch reicht das nicht aus. Erst durch ein intaktes Zusammenspiel der Gewichts-, Schenkel und Zügelhilfen erfolgt ein rhythmisches Einwirken ohne Druck und Kraft.

Zügelhilfen werden in nachgebende, durchhaltende, annehmende oder auch verwahrende Zügelhilfen eingegliedert. Der Reiter setzt sie in Verbindung mit Gewicht und Schenkeln ein. Das heißt: Zügelhilfen dürfen niemals vorherrschen. Treten Handfehler auf, zerstört es das Zusammenwirken der Hilfen.

Pferde benötigen Zeit und Bewegung

Wer über die Grundlagen des Reitens und das Wissen über die Gesundheit des Pferdes verfügt, bewahrt das Reittier vor Stress und Verletzungen. Andererseits gehören Erfahrung, Ausdauer und Eigenschaften des Pferde auch dazu. Jungpferde müssen dem Alter entsprechend mit Geduld ausgebildet werden.

Der Grund liegt darin, dass falsch bemuskelte Pferde länger brauchen, um mit allem wieder ins Gleichgewicht zurückzukommen. Haben sie körperliche Beeinträchtigungen wie akute Rückenprobleme, schadet das ihrer Gesundheit. In dem Fall sollten zum täglichen Training auch Therapeuten hinzugezogen werden.

Wie viel Bewegung braucht ein Pferd?

Täglich bringen Wildpferde rund 15 bis 16 Schrittstunden hinter sich. Für ein Pferd in der Haltung ist das nicht möglich. Nichtsdestotrotz können etliche Maßnahmen das Problem verringern. Insgesamt sollte die Zeit in der Box so kurz wie möglich gehalten werden.

Weidezeit:

  • Jungpferde und Zuchtstuten weiden vom Frühjahr bis in den Herbst hinein ganztägig.
  • Hingegen sollten Reit- und Fahrpferde begrenzt auf der Weide sein.
  • Sportlich stark genutzte Pferde benötigen nur zwei bis sechs Stunden.

Ausritt:

  • Generell reichen zwischen zehn und zwanzig Minuten Schritt aus.
  • Lange Ausritte im Schritttempo sind ideal für Trainingslektionen und Muskulaturaufbau.
  • Gewöhne dein Pferd behutsam an den Straßenverkehr und das Gelände.

Vorschriften des Deutschen Tierschutzbundes

Pferde brauchen ausreichend Bewegung. Dafür sorgt der Deutsche Tierschutzbund (DTB). Im Bezug auf den nötigen Auslauf für Pferde gibt es Grundlagen. Unterschieden wird zwischen der Bewegung in Form von Nutzung und dem freien Auslauf.

Bei dem Freilauf sind mindestens zwei Stunden täglich Pflicht.

Der Deutsche Tierschutzbund empfiehlt daher ein Auslaufjournal, um den korrekten Umgang zu überprüfen. Weiterhin wird gefordert, dass Jungpferde immer mindestens zu zweit auf der Weide oder dem Paddock zu sein haben.

Hinweis: Ein Verstoß gegen diese Tierschutzgesetze ist theoretisch sogar strafbar.