Haustiere wie Hunde oder Katzen sind bei Menschen sehr beliebt. Sie kosten zwar durchaus Zeit und Geld, bei Pferden sehen die Voraussetzungen und Kosten jedoch nochmal anders aus.

Das Reiten gehört zu den teuersten Sportarten der Welt und der Aufwand für das eigene Pferd führt zu langfristigen Fixkosten. Insofern bilden Finanzierung und Kenntnisse über tierartgerechte Haltung eine wichtige Grundlage für den Kauf eines Pferdes.

Pro und Contra für ein eigenes Pferd

Kapital und Unterkunft für ein eigenes Pferd stehen bereit? Dann bleibt lediglich die Frage offen, ob ein Pferd sich überhaupt lohnt. Interesse und Verhältnis spielen auch eine wesentliche Rolle. Pferde sind von Natur aus sehr soziale und sensible Tiere.

Sie brauchen neben Pflege und Sicherheit auch Kontakt zu Artgenossen. Daher ist die Unterbringung bei anderen Pferden äußerst wichtig. Das Tierschutzgesetz definiert eine artgerechte Haltung und Versorgung.

Checkliste für das erste eigene Pferd:

  • qualifizierten Verkäufer/Züchter finden
  • Equidenpass (Personalausweis des Pferdes)
  • Haltung bzw. Stall finden
  • Grundausstattung (Sattel, Bürste, etc.)
  • Versicherungen (z. B. Haftpflichtversicherung)
  • Tierarzt (Behandlung, Impfungen, ect.)
  • Hufschmied (regelmäßiger Besuch)
  • Rolle als Pferdebesitzer: Vorerfahrung, Kosten, Zeit, Verantwortung

Was spricht für einen Pferdekauf?

Pferdebesitzer treffen ihre eigenen Entscheidungen und lernen indes Verantwortung. Schließlich haben die Tiere auch Bedürfnisse. Mit anderen Reitern sammeln und teilen sie Erfahrungen. Hierdurch entstehen neue Freundschaften und das gilt für Reiter und Pferd.

Ein anderer Vorteil ist therapeutisches Reiten. Der dazugehörige Beruf heißt Reittherapeut und umfasst eine pädagogisch-therapeutische Grundausbildung wie Pädagoge, Erzieher, Sozialpädagoge und Heilpädagoge.

Außerdem braucht der Reittherapeut einen Nachweis als qualifizierter Reiter. Wer eine Einrichtung für therapeutisches Reiten gründen und leiten möchte, macht mit dem Kauf von (geschulten) Pferden den ersten Schritt.

Was spricht gegen einen Pferdekauf?

Der bedeutendste Faktor ist das Geld. Pferde sind nicht günstig. Neben der Boxenmiete gibt es Kosten für Tierarzt, Hufschmied, Futter und Zubehör. Als Alternative reicht zunächst ein Pflegepferd aus. Pflegepferde bzw. Schulpferde eignen sich sogar besser für Reitanfänger.

Wie viel kostet ein eigenes Pferd?

Mit dem Kauf eines Pferdes hören die Kosten noch nicht auf. Stallmiete, Reitunterricht und Tierarztbesuche müssen regelmäßig bezahlt werden. Also: Wer ein Pferd kaufen will, muss sich über die Kosten im Klaren sein. Mit den richtigen Informationen lassen sich finanzielle Probleme und Missverständnisse verhindern.

Der Kaufpreis des Pferdes

Die Anschaffungskosten eines Pferdes sind abhängig von Alter, Ausbildungsstand, Rasse, Abstammung und vielen weiteren Faktoren. Die Preiseinschätzung orientiert sich vor allem an der Erfahrung. Sollte man noch keine Erfahrungen mit Pferden haben, hilft die Beratung von einem Trainer oder Züchter.

Anschaffungskosten der Ausstattung

Die Kosten für die Grundausstattung variieren meist je nach Zustand und Herkunft. Ein neuer Sattel kostet ca. 1.300 bis 4.000 Euro. Einen gebrauchten Sattel gibt es meist ab 400 Euro. Zubehör wie Trense und Decken erreichen einen Betrag von rund 1.000 Euro.

Regelmäßige Pferdekosten

Stallmiete, Reitunterricht und Fahrtkosten gehören zu den langfristigen Ausgaben.

Der Pferdestall muss monatlich bezahlt werden. Von Pferdepension zu Pferdepension ist die Stallmiete unterschiedlich hoch. Im Normalfall beläuft sich die Stallmiete auf etwa 350 Euro. Mit Glück finden Pferdebesitzer einen Stall für 200 Euro.

Bei den luxuriösen Stallungen liegt die Miete häufig über 500 Euro. Alternativ bringen Besitzer ihre Pferde auf dem Bauernhof unter. In der Regel kosten solche Boxen rund 100 Euro im Monat. Für das Futter sind etwa 150 Euro mit einzuplanen.

Die Kosten für den Reitunterricht fallen je nach Reitschule anders aus. In der Gruppe kosten die Reitstunden um die 25 Euro. Bei Einzelstunden sollte man hierfür ca. 160 bis 400 Euro planen.

Pferdehaftpflichtversicherung

Eine Haftpflichtversicherung für das Pferd ist empfehlenswert. Im Fall der Fälle schützt eine Pferdehaftpflichtversicherung vor teuren Behandlungskosten. Für Reiter und Pferd kann eine Haftpflichtversicherung viele Vorteile schaffen, daher bietet eine umfangreiche Beratung mehr Sicherheit. Diese Versicherungskosten belaufen sich auf rund 100 Euro im Jahr.

Pferdelebensversicherung

Die Lebensversicherung eines Pferdes schafft finanziellen Ausgleich, wenn das Tier stirbt. Manche Tarife gelten auch in krankheits- oder unfallbedingten Situationen. Insbesondere für Personen, die wirtschaftlich von dem Pferd abhängig sind, ist eine Pferdelebensversicherung sehr sinnvoll.

Wie viel kostet eine Pferdelebensversicherung?

Die Kosten hängen von unterschiedlichen Faktoren ab. Eine Lebensversicherung für Pferde ist bereits für weniger als fünf Euro im Monat erhältlich.

Relevante Kriterien bei der Beitragsberechnung:

  • Eintrittsalter
  • Laufzeit der Vertrags
  • Versicherungsnummer
  • Versicherungsumfang

Impfungen bei Pferden

Die häufigsten Impfungen bei Pferden sind Pferdeinfluenza, Tetanus, Herpes und Tollwut (bei Bedarf). Pferdebesitzer sollten mit etwa 120 Euro Impfkosten pro Jahr rechnen. Im Schnitt kostet eine Tetanusimpfung rund 30 Euro. Die Gebühr des Tierarztes für die Durchführung der Impfung liegt in der Regel bei unter 10 Euro.

Mit den Informationen lässt sich festhalten: Die artgerechte Haltung eines Pferdes ist kein günstiges Hobby und fordert hohe jährliche Kosten. Die Entscheidung sollte daher nicht leichtfertig getroffen werden.