Jeder kennt sie und fast jeder liebt sie: Katzen. Sie sind eigensinnige und kluge Tiere. In Deutschland erobern die Haustiere zahlreiche Haushalte und Herzen. So wie auch die Menschen besitzen Katzen einen einzigartigen und angeborenen Charakter.

Von Natur führen sie ihr eigenes Leben und lassen sich von den Menschen bedienen. Nach der Erkenntnis fragt man sich, zu welchem Katzentyp der Liebling gehört.

Was für Katzentypen gibt es?

Nicht alle Katzen haben die gleichen Vorlieben oder Bedürfnisse. Meist hängt es von der Rasse, dem Gesundheitszustand oder insbesondere vom Charakter ab. Um dem neuen Mitbewohner ein sicheres und artgerechtes Zuhause zu bieten, sollte man den Charakter der Katze genau erkundigen.

Denn: optische Merkmale, Rassenreinheit und Schönheit bedeuten eben nicht alles. Indem man die Katze genau beobachtet und ihre Sprache erlernt, kann man schnell den Katzentyp erkennen.

Katzendiva

Stolz und Ansprüche prägen das Verhalten der Katzendiva. Mehr als deutlich zeigt sie ihre Vorlieben und Abneigungen. In dem Fall trifft es meist auf Futter, Pflege und Spiele zu. Entweder gefällt ihr etwas oder sie reagiert unzufrieden. Dabei stellt sie ihre Abneigung offen zur Show. Beispielsweise lehnt die Katze das neue Katzenstreu ab und uriniert woanders hin.

Wie geht man dagegen vor? Nicht die Nerven verlieren und ihr nicht ständig hinterherlaufen. Ansonsten unterstützt man ihre Überzeugung, sie liege im Recht. Durchsetzungsvermögen bildet den Schlüssel zum Erfolg. Oft besinnen sich die Samtpfoten und akzeptieren die Situation. Wahrscheinlich passiert das Ganze auch durch die mangelhafte Aufmerksamkeit des Besitzers.

Bei Futter und Wasser ist Vorsicht geboten. Verweigern Katzen mehr als einige Tage Futter oder Wasser, sollte man nicht zu streng handeln und die Nahrung mal wechseln. Passiert das mehrfach hintereinander, ist der Besuch beim Tierarzt ratsam. Immerhin dürfen Katzen nicht hungern. Gewicht und Leber leiden besonders bei Nahrungsverweigerung.

Streunerkatze

Wie Piraten auf dem sieben Weltmeeren sehnen sich Streuner nach Freiheit. Allgemein stammen die Stubentiger von Wildkatzen ab. Sie schleichen sich an und jagen ihre Beute. Unter anderem kennt ihre Neugier keine Grenzen und sie erforschen die Natur. Daher sind Streuner immer unterwegs und kehren nur zur Fütterungszeit oder bei schlechtem Wetter zurück nach Hause.

Was brauchen Freigänger? Katzen, die nach draußen möchten, sind im Freien auch glücklicher. Darum trägt eine Katzenklappe oder ein anderer Weg ins Freie einen Teil zum Katzenglück bei. Aber auch die Vorbereitungen sollten das Tierwohl fördern. Dazu zählen optimale Fütterung, Impfungen und Identitätsschutz.

Falls der Streuner verloren geht, hilft ein stabiles Halsband und ein Chip. Alternativ gehen Katzenhalter mit ihrem Liebling Katzengassi. Dafür benötigt man nur ein Katzengeschirr und eine möglichst katzengerechte Route.

Hinweis: Generell reichen Impfungen gegen Katzenseuche und Katzenschnupfen aus. Freigänger sollten zusätzlich gegen Tollwut und FeLV (felines Leukämie-Virus) geimpft sein.

Aggressive Katze

Mit Zähnen, Krallen und Fauchen warnen Katzen davor, nicht von anderen angefasst zu werden. Kampflust und Laune stechen als Merkmale hervor. Selbst gegenüber Artgenossen zeigen sie keinen Respekt und verletzen sogar ihren Katzenbesitzer. Darum muss man stets die Tetanusimpfung auffrischen.

Warum ist die Katze extrem aggressiv? Das liegt daran, dass ihr Spiel- oder Jagdtrieb nicht ausgelebt wird. Hiernach handelt es sich um Unterforderung. Sie brauchen den Freilauf. Somit können sie ihren Instinkten nachkommen und wirken hinterher ausgeglichen. Falls die Möglichkeit nicht besteht, gibt es genügend Alternativen.

Um den Jagdtrieb zu fördern, eignen sich zum Beispiel Futterbälle, ein Kratzbaum mit mehreren Etagen und viele Spiele. In der Zeit immer die Ruhe bewahren.

Hinweis: Womöglich verursachen auch Schmerzen und Krankheiten das aggressive Verhalten der Katze. Bei Unsicherheit den Tierarzt um Rat fragen.

Scheue Katze

Dauerhafte Angstzustände und Unsicherheit signalisieren eine Katze mit schlechten Erfahrungen. Oder sie wurde zu spät an Menschen gewöhnt. Zudem sucht sie oft Verstecke auf und ist gegenüber Fremden sehr misstrauisch. Als Schlupfwinkel eignen sich Sofas, Betten und Katzenhöhlen. Wasser- und Futternapf sollten in der Nähe des Verstecks liegen, damit die Katze jederzeit darauf zugreifen kann.

Wie gewinnt man das Vertrauen einer Katze? In erster Linie benötigen scheue Katzen viel Ruhe und Rückzugsorte. Die Privatsphäre des Stubentigers spielt auch eine wichtige Rolle. Dann fühlt er mehr Sicherheit. Mit einfachen Tricks gewinnt man das Vertrauen der Katze zurück. Futter, Jagdspiele, Geduld und leises Ansprechen locken sie nach gewisser Zeit heraus. Laute Geräusche und Stress vermeiden.

Hinweis: Gleich am Anfang darf man nicht zu aufdringlich sein. Eine Katze in Bedrängnis wählt nur eine Option: Angriff ist die beste Verteidigung.

Spielkatze

Junge und aktive Katzen lieben nur das Eine: Spielen und noch mehr spielen. Statt den halben Tag zu schlafen, sind Spielkatzen mehr auf das Spielen fixiert. Häufig besitzen sie mehr Energie als andere. Das bedeutet: Möbel und Gardine dienen zum Katzenspaß. Objekte wie Vasen fallen herunter, da die Miezen alles runterstoßen.

Wie geht man mit Spielkatzen um? Im Idealfall reichen oft Spielzeuge, Freigänge und ein Kamerad aus. Allerdings darf man nicht irgendein Spielzeug kaufen, weil die Katze sich damit verletzen kann. Schnüre, Laserpointer oder Plastik sind nur einige Beispiele. Unter Aufsicht können Katzenbesitzer am schnellsten reagieren, wenn es brenzlig wird.

Bei dem Freigang helfen Vorbereitungen und Impfungen. Und der Kamerad muss genauso agil sein wie die Spielkatze.

Hinweis: Funktioniert der Freigang nicht oder die Spielkatze akzeptiert keine Partner, eignet sich auch Futter mit geringerem Energiegehalt als Alternative.

Schmusekatze

Sie folgt ihrem Besitzer wie ein Schatten und verlangt immer nach Streicheln und Kraulen. Häufig dauert das Streichelvergnügen mehrere Stunden. Dafür suchen sie jeden Ort auf. Tisch, Sofa, Bett oder sogar das Waschbecken. Es wird nach und nach auf die Nerven gehen. Um die Schmusekatze nicht weiterhin zu verwöhnen, sollte man Grenzen setzen.

Kann man Katzen Grenzen setzen? Möglich ja, einfach nein. In der Situation bringt man der Katze einige Kommandos wie “Nein” oder “Runter” bei. Ideal fängt die Katzenerziehung im jungen Alter an. So lernen sie es früh und kennen die Grenzen. Selbstverständlich braucht das Training Zeit und Geduld. Falls gar nichts klappt, verlegt man das Streicheln auf bestimmte, festgelegte Plätze.

Statt die Küchen- oder Tischplatte, sollte man die Schmusekatze auf dem Kratzbaum oder im Katzenkorb besonders liebevoll streicheln bzw. massieren. Je wohler sie sich fühlt, desto öfters sucht sie den Ort auf und wartet auf ihre Belohnung.

Hinweis: Als Hilfsmittel fungieren Leckerlis in Maßen oder eine Spritzflasche mit Wasser.

Vielfraß

Unter den Katzen leben Gourmets und hungrige Raubtiere. Sie fressen mehr als nötig und klauen sogar vom Esstisch ein paar Leckereien. Außerdem liegen sie faul herum und bewegen sich zu wenig. Leider fallen viele Menschen auf das Miauen herein und überfüttern ihren Liebling.

Ab wann ist eine Katze übergewichtig? Fett auf den Rippen und ein kleiner Kopf mit breitem Körper sehen attraktiv aus. Jedoch hat das Übergewicht negativen Einfluss auf die Tiergesundheit. Atmung und Bewegungen fallen dem Stubentiger sehr schwer. Es entstehen auch Krankheiten, die nur beim Tierarzt behandelbar sind.

Spezielles Futter oder Futterbälle für die Bewegung unterstützen beim Abnehmen. Für Kastrierte, Senioren oder kranke Katzen wird besondere Katzennahrung hergestellt. Spiele regen die Fettverbrennung und die gute Katzenlaune an.

Hinweis: Der Diätplan sollte vom Tierarzt organisiert und kontrolliert werden.
Was lernt man daraus? Je nach Katzentyp unterscheiden sich Haltung, Nahrung und Erziehung.