Katzen sind beliebte Haustiere in Deutschland. Von 2000 bis 2020 stieg die Anzahl der Hauskatzen auf rund 15,7 Millionen. Bedauerlicherweise birgt die Katzenhaltung auch Risiken. Schließlich reagieren viele Menschen sensibel auf die Allergene der Vierbeiner.

Es handelt sich hierbei um die Katzenhaarallergie oder auch kurz Katzenallergie. Für Katzenhalter ist das ein Schock. Das geliebte Haustier abgeben? Um die Frage zu beantworten, sollte das Thema Katzenhaarallergie genauer untersucht werden.

Wodurch wird Katzenhaarallergie ausgelöst?

Katzenhaare tragen keine Schuld an der Auslösung der Allergie. Der Auslöser für die Allergie ist vielmehr das Protein Fel d 1. Es befindet sich im Speichel und Urin sowie im Sekret der Hautdrüsen.

Über Staubpartikel und Katzenhaare verteilen sich diese Eiweiße in der Raumluft. Beim Putzen verteilt die Samtpfote all die Stoffe auf dem eigenen Fell, aber auch an den Wänden, Böden, der Kleidung und den Möbeln.

Das heißt: Die Allergie kann sofort und fast überall auftreten. Meist reagieren Menschen mit Juckreiz oder Niesanfällen. Der Kontakt mit den Allergenen lässt sich also leider kaum vermeiden.

Hinweis: Nicht nur bei Hauskatzen taucht die Katzenallergie auf. Verwandte Arten wie Tiger oder Löwen produzieren ebenso dieses Allergen. Im Zoo oder im Zirkus können daher auch die Symptome der Allergie auftreten.

Welche Symptome treten auf?

Falls der Verdacht einer Katzenallergie besteht, ist der richtige Ansprechpartner ein Facharzt für Allergien (Allergologe). Erst führt der Allergologe ein Gespräch zur Krankengeschichte (Anamnese), dann erfolgt ein spezieller Allergietest.

Um die Diagnose zu bestätigen, wird anschließend ein Bluttest durchgeführt. Somit können andere Erkrankungen wie Asthma, Heuschnupfen oder eine Infektion ausgeschlossen werden.

Typische Symptome sind:

  • Laufende und/oder verstopfte Nase
  • Niesreiz und juckende Nase
  • Tränende, gerötete und juckende Augen

Weitere mögliche Symptome sind Husten, Atemnot und Asthmaanfälle. Ab und zu reagiert die menschliche Haut mit Juckreiz, Rötungen und Quaddeln. Im Extremfall führt die Katzenallergie zu akuten Folgeerkrankungen.

Wie gefährlich ist eine Katzenallergie?

Katzenallergie (Katzenhaarallergie) ist eine Überreaktion des Immunsystems auf bestimmte Eiweiße, die von Katzen abgegeben werden. Die vermeintlich schädlichen Allergene werden mithilfe von verschiedenen Abwehrmechanismen bekämpft.

Die Symptome verstärken sich, wenn Menschen länger im Kontakt mit dem Allergen stehen. Auf lange Sicht entwickelt man schlimmstenfalls ein allergisches Asthma oder einen anaphylaktischen Schock (Anaphylaxie).

Mit Katzen leben trotz Katzenhaarallergie?

Dank des technischen und medizinischen Fortschritts ist es möglich, trotz Katzenhaarallergie mit Katzen zu leben. Im Haushalt sind auch einfache Maßnahmen wirksam. Für Katzenfreunde bedeutet das Hoffnung, die enge Bindung zum Stubentiger beizubehalten. Wer sich nicht von dem geliebten Haustier trennen möchte, braucht nur richtig zu handeln.

Folgende Methoden sind im Haushalt effektiv:

  • Katzenfreie Räume schaffen – für eine Erholung
  • Täglich die Wohnung lüften
  • Regelmäßiges Händewaschen nach dem Streicheln
  • Fellpflege an einer vertrauten Person übergeben
  • Die Wohnung gründlich putzen und so sauber wie möglich halten
  • Geeigneten Raumfilter einsetzen
  • Einen Staubsauger speziell für Allergiker verwenden
  • Unnötige Staubfänger wie unbenutzte Deko entfernen

Katzenfutter, das Allergene reduziert
Bestimmtes Katzenfutter kann das Allergen Fel d 1 neutralisieren. Dafür enthält es einen speziellen Anti-Fel d 1 Antikörper. Er wird aus Eigelb gewonnen und blockiert die Bindungsstellen von Fel d 1. Aus diesem Grund löst der Antikörper beim Menschen keine allergische Reaktion aus.

Die Wirksamkeit wurde in einer Studie belegt. 97% der Katzen produzierten weniger Fel d 1 auf ihren Haaren und Hautschuppen. Ab der dritten Fütterungswoche wiesen Katzen eine bis zu 47% geringere Konzentration von aktivem Fel d 1 auf.

Therapie für Katzenallergiker
Neben der medikamentösen Behandlung verbleibt die Möglichkeit der Hyposensibilisierung. Der Allergiker bekommt über einen Zeitraum von einem halben bis zu zwei Jahren in regelmäßigen Abständen eine immer höheren Dosis des Allergens. Damit gewöhnt sich der Körper daran.

Erzielt die Therapie optimale Ergebnisse, fallen die Reaktionen deutlich geringer aus.